Ulamurmel

Ula .... von Ursula

Murmel.... klar, von der kleinen, runden Glaskugel

 

Mein Name ist Ursula Käser, 1961 geboren, verheiratet, wohnhaft in Oberflachs, ein Sohn (1992).

Bis 2018 habe ich als Lehrerin gearbeitet, viele Schüler unterrichtet, viel Spass an meinem Beruf gehabt.

Mehr oder weniger plötzlich merkte ich, dass ich noch etwas anderes möchte...

Ich kündigte meine Anstellung und hatte grosse Lust auf etwas Neues! Etwas mit den Händen machen, kreativ sein, ausprobieren, Lösungen finden....

Ich stiess zufällig auf einen Künstler, der seit einigen Jahren Kugelbahnen herstellt. Ich war sofort Feuer und Flamme von seinen Kugelbahnen. Schon immer haben mich Kugeln begeistert! Das war's!

 

Der Name des Künstlers: Alain Schartner. Sein Atelier hat er in Wettingen. Er baut riesige Bahnen, mit Motoren, mit ineinanderverschachtelten Wegen... so toll!! Nach einer intensiven Woche in seinem Atelier kehrte ich nach Hause zurück und begann mit meiner ersten eigenen kleinen Kugelbahn.

 

Ich hatte viel zu lernen.. die Kugeln hüpften dauernd aus der Bahn, weil diese zu steil, zu flach, zu wenig geneigt, zu stark geneigt, zu breit, zu schmal usw. war. Aber der Virus hatte mich gepackt.

Inzwischen produziere ich verschiedene Kugelbahnen, forme Bekanntes, suche Neues, experimentiere mit Formen, Kugeln... es macht mir riesig Spass. Es ist etwas Tolles, etwas Wunderbares, wenn die Kugel dann endlich "fehlerfrei" in ihr Ziel gelangt... ein gutes Gefühl!

 

Ich bin immer noch am Lernen, aber es gelingt schon vieles;-)

 

 

 


Bewegte Kunst     (Artikel aus dem Generalanzeiger, Woche 6, 2019)

Elf Kunstschaffende zeigen in der Gärtnerei ihre Werke. Eine davon ist Ursula Käser. Sie baut filigrane Chügelibahnen mit Überraschungseffekt.

CLAUDIA MAREK

Bei einem Besuch bei Ursula Käser in Oberflachs ist man beim Eintreten ins Wohnzimmer versucht, ein Chügeli an der «Wandchügelibahn» hinunterzulassen. Noch besser zwei Kugeln gleichzeitig, denn die Strecke verläuft bei dieser Bahn auf zwei Seiten, vorbei an einem Rad, Trichter, Pendel und Musikelement, bis die Kugel am Schluss in einem Auffanggefäss landet. Im ganzen Haus sind die Chügelibahnen verteilt, jedes für sich ein Unikat. «Ich kann den ganzen Tag Chügelibahn spielen», sagt Ursula Käser lachend. Denn beim Bauen einer Bahn muss sie jede Etappe ausprobieren. Eigentlich braucht es wenig Material und Werkzeug, um eine Chügelibahn zu bauen: Kupferdraht, einen Lötkolben, Lötzinn und verschiedene Zangen. Danach ist viel Fantasie und Vorstellungsvermögen gefragt. «Ich habe keinen fertigen Plan im Kopf», sagt Ursula Käser. Nachdem sie ein Gerüst beziehungsweise den Kern gebaut habe, fange sie einfach oben an und arbeite sich nach unten. Die Bahn entwickle sich. Zwischendurch müsse sie immer wieder testen, ob Neigung, Gefälle, Geschwindigkeit und Spurbreiten stimmen. Sie baut kleinere oder komplexere Chügelibahnen mit verschiedenen Elementen. Die Arbeit macht ihr unglaublich Spass. «Auf diese Art und Weise kann ich meine Kreativität ausleben.» Beim Profi gelernt Das Handwerk hat Ursula Käser bei Alain Schartner aus Wettingen gelernt. Als sie bei dem Chügelibahn-Experten einen Kurs belegte, sei sie von diesem Handwerk gleich fasziniert gewesen. «Ich wusste, das ist das Richtige für mich», sagt sie. «Danach habe ich das erste halbe Jahr einfach nur in meinem Kämmerchen gebaut und gelernt.» Ursula Käser war immer kreativ und hat sich in den Bereichen Werken, Zeichnen und Singen stets weitergebildet. Auch in ihrer Arbeit als Primarschullehrerin konnte sie teilweise ihre Kreativität ausleben. A\ach 33 `ahren an der Schule kar es aber Zeit für mich, etwas anderes zu machen», so Käser und beschloss, die Stelle zu kündigen. Sie hatte aber noch keinen Plan für die Zukunft. «Für mich war es wichtig, das eine abzuschliessen, damit ich Raum und Zeit für etwas Neues habe», erklärt sie. Sie sei glücklich, in dieser Zeit etwas gefunden zu haben, was ihr grossen Spass mache. «Ich kann etwas gestalten und sehe am Abend, was ich gemacht habe.» Persönliche Chügelibahnen Ursula Käser gestaltet auch Chügelibahnen auf Bestellung. Beispielsweise baut sie für Weinliebhaber die Chügelibahn um eine Weinflasche. Für einen Turner fertigte sie eine Bahn an, die sie mit kleinen Turnerfiguren bestückte. «Mir über eine Person Gedanken zu machen und etwas Persönliches zu bauen, macht mir am meisten Freude», erzählt sie. Sie fühle sich privilegiert, das machen zu können, was ihr Spass mache, auch dank der Unterstützung ihres Mannes. Ursula Käser freut sich, an der Ausstellung in der Gärtnerei Aareblumen mitzuwirken und ihre Arbeiten zu präsentieren.